Das Bauernhaus Ammelt
von: Johann Lichtblau

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Das Bauernhaus Ammelt
                             
Sie stehen vor dem beeindruckenden Bauernhaus der Familie Ammelt. Das Hauptgebäude bildet den Mittelpunkt und Blickfang dieses gepflegten Hofes. Es beeindruckt durch seinen gewaltigen, der Straße zugewandten Giebel. Aber die seitliche westliche Fachwerkkonstruktion ist ebenso eindrucksvoll, zeigt sie doch die tatsächlichen Ausmaße des Gebäudes.
Vielleicht können Sie von Ihrem Standort aus die Balkeninschrift über dem Scheunentor lesen. Sie lautet:
„Wer auf Gott vertraut, der hat wohl gebauet. Wenn der Herr das Haus nicht bauet, so arbeiten umsonst die dasselbe bauen. Wenn die Hülfe ist verschoben, so ist sie doch nicht aufgehoben. Gott hilft endlich gewis(s). 1791, den 20. Juli haben die Eheleute Franciscus Keimer und Maria Elisabeth Schulte dieses Haus aufrichten lassen“
Der Bauherr Franz Keimer, er war damals 44 Jahre alt, als er 1791 mit seiner Frau Elisabeth dieses Haus bezog. Ähnliche Balkeninschriften, die die Frömmigkeit der Erbauer und deren Vertrauen auf Gott zum Ausdruck bringen, findet man an mehreren alten Fachwerkhäusern in unserem Dorf. Man bezeichnete früher einen Hof in dieser Größenordnung als Halbspänner-Hof, die in etwa 80 – 100 Morgen Land bewirtschafteten. Größere Höfe, sogenannte Vollspänner, wurden auch Gutshöfe genannt. Kleinere Höfe nannte man Kotten oder Kötter.
Bautechnisch gesehen handelt es sich bei diesem Gebäude um ein typisches zweigeschossiges Vierständerhaus, ein Satteldach-Traufenhaus mit verbretterten Giebelschilden. Hinter dem ehemaligen Scheunentor befand sich die Deele, links und rechts davon gab es Ställe für das Vieh und Speicher für das Futter. Durch den hinteren Teil der Deele kam man in den Wohnbereich mit einer großen Küche oder Wirtschaftsraum und der sogenannten ‘guten Stube‘.
Bis Anfang des 19. Jahrhundert wurde dieses Anwesen Keimers Hof genannt. Der eigentliche Ammelt Hof, früher ein großer Gutshof, lag ein paar Hundert Meter weiter nördlich, auf der Anhöhe gegenüber, Provinzialstraße 271. (Wenn Sie etwas über den früheren Ammelt Hof erfahren wollen, drücken Sie…)
1790 hatte Franz Keimer Elisabeth Schulte im blühenden Alter von 24 Jahren geheiratet. Die kam vom Hof Schulte nebenan. Er lag zum Teil auf dem Grundstück der ehemaligen Gaststätte Hoenhorst, dem heutigen Halinger Hof. Ein Teil des Hofes fiel dem Bau der B515 zum Opfer. Der Schulten Hof gehörte um 1600 der Familie von Eickel zu Bruchhausen und war wenig später schon dem Kloster Rumbeck bei Arnsberg ‚verschrieben‘.
Die Ehe der Keimers war mehr vom Pech verfolgt als vom Glück gesegnet. Sie hatten 2 Söhne und 4 Töchter, aber der erstgeborene Sohn Johannes Caspar starb bereits mit 26 Jahren, und der zweite, Caspar Christian, wurde nur 1 Jahr alt. 1805 verstarb der Erbauer des Hauses mit 58 Jahren und ließ die Witwe mit den minderjährigen Kindern zurück. Sie heiratete 1 Jahr später Adam Kaubrügger, der Hof und Familie weiterführte, bis er 1817 im Alter von nur 42 Jahre starb. 2 Jahre später starb auch Elisabeth Keimer im Alter von 53 Jahren.
Da die männlichen Erben der Familie Keimer bereits verstorben waren, erbte eine der 4 Töchter, Anna Maria Franziska Keimer, im Alter von 21 Jahren den Hof und heiratete im April 1818, 3 Monate nach dem Tod ihres älteren Bruders, den 35-jährigen Franz Heinrich Ammelt. Er war der zweitgeborene Sohn der Familie Ammelt vom Ammelt Hof an der heutigen Provinzialstraße 271 gelegen; Die damals sehr junge Erbin konnte den Keimer Hof allein nicht führen, eine starke männliche Hand war gefragt. Zunächst behielt der Hof den Namen Keimer, hieß dann aber nach dem im Jahre 1810 eingeführten Namensrecht Hof Ammelt genannt Keimer, später nur noch Ammelt , wie sein Besitzer. Das Namensrecht von 1810 besagte, dass Hofbesitzer nun ihren echten Familiennamen führen mussten und nicht mehr den früheren Hofnamen. Sie durften aber den alten Hofnamen mit ‚genannt‘ hinzufügen. Das galt nicht mehr für deren Nachkommen, so dass dann der Name Keimer endgültig erlosch.
Der nördlich des Haupthauses stehende Speicher wurde 1836 errichtetet.
Dieser Kurztext wurde gesprochen von Rolf Bartkowiak, entnommen aus dem Originaltext von Johann Lichtblau.

Impressum
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E-Mail: info@halingen.de

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Registernummer: VR 40523

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