Denkmal Haus Mechelmann
Sie stehen vor dem Haus Mechelmann, dem zurzeit ältesten Haus in Halingen. Aus der Balkeninschrift über dem ehemaligen Deelentor geht hervor, dass es im Jahre 1741 erbaut wurde. Seit 1989 steht das Haus unter Denkmalschutz.
Der Torbalken trägt die Inschrift „Gerhardt Wienold Marcke bin ich genannt mein Leben stehet in Gottes Hand. In dem Namen Gottes lass ich bauen dieses Haus. Gott kehrt alles Böse daraus und alles Gute darein, das will ich lassen dem lieben Gott befohlen sein. Anno 1741“.
Allerdings gibt der Name Gerhardt Wienhold Marcke den Heimatforschern Rätsel auf: alle Nachforschungen über diesen Mann blieben ergebnislos. Es könnte sich um einen Gerhard Buse gehandelt haben, denn dieses Anwesen nannte sich früher Buse - Kotten. Dazu gehörten Ländereien, wovon im Laufe der Jahre die meisten durch Erbteilung und Bebauung verloren gingen. Im Jahre 1848 tauchte dann im Zusammenhang mit dem Kotten erstmals der Name Mechelmann, genannt Buse auf. Mechelmann ist ein uralter Halinger Name, der bereits in Schatzungsregistern aus dem Jahr 1536 erwähnt wird. Leider werden uns diese Zusammenhänge wohl für immer verborgen bleiben…
Das Haus misst ca. 9,5, x 9,5 Meter. Die innere Raumaufteilung wurde im Laufe der Zeit immer wieder den Bedürfnissen der Bewohner angepasst. Außerdem entstanden noch ein Stall, eine Scheune und ein Backhaus, ein sogenanntes ‚Backes‘. Heute besteht das gesamte Gebäude ausschließlich aus Wohnraum. Aus der Bauzeit 1741 stammen wohl nur noch die vordere Giebelseite und das Dachgebälk, die anderen Teile wurden im Laufe der Jahre durch Mauerwerk ersetzt.
Die Vorderseite des Hauses war ursprünglich fensterlos. So jedenfalls hat der Halinger Lehrer und Heimatforscher Robert Frese die Vorderseite skizziert, die wir in seinem Heimatbuch von 1931 finden. Die Front bestand demnach nur aus dem Giebel, dem Fachwerk und dem Deelentor, das damals noch nicht zurückgesetzt war. Da das Haus zweigeschossig ist, kann man vermuten, dass die Wohnräume früher oben waren, in der Deele war das Vieh untergebracht, und im hinteren Teil befanden sich Küche und Wirtschaftsräume.
An der Vorderfront fällt auf, dass der Rahmen für das ehemalige Deelentor etwas nach links versetzt ist. Das lässt darauf schließen, dass sich auf der rechten Seite die Ställe für das Vieh befanden und auf der linken Seite Vorräte und Arbeitsgeräte gelagert wurden.
Von einem Foto von 1939 weiß man, dass früher nur die Vorderseite unterhalb des Giebels aus Fachwerk bestand. Das seitliche Fachwerk wurde später vom Halinger Künstler Heinrich Kost mit Putz aufgesetzt und fachwerkmäßig angestrichen.
Früher, vor ihrer Begradigung, machte die Dorfstraße nach der heutigen Bäckerei Tillmann einen Knick nach links, bog nach ca. 50 Metern rechts ab und führte unmittelbar am Haus Mechelmann vorbei, um danach wieder dem Verlauf der heutigen Dorfstraße zu folgen.
Dieser Kurztext wurde von Rolf Bartkowiak gesprochen. Weitere Informationen über dieses schmucke Haus und seine Geschichte hat Johann Lichtblau in den Heften 22, 29 und 47 der Dorfgemeinschaft Halingen niedergeschrieben.